3. September 2025
JA zum Energiegesetz – JA zum Klimaziel – Für unsere Zukunft
Am 28. September stimmen wir im Kanton Zürich über die Änderung des Energiegesetzes ab. Es geht um unsere Lebensqualität, wirtschaftliche Stärke und die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen. Das neue Gesetz setzt ein klares Ziel: Netto-Null Treibhausgasemissionen bis 2040, spätestens 2050. Ein Ziel, das machbar, sinnvoll und dringend notwendig ist.
Zürich ist überdurchschnittlich stark von der Klimaerwärmung betroffen. Die Durchschnittstemperatur liegt bereits bei 2,9 °C über dem vorindustriellen Niveau – fast doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt. Hitzeperioden und Wasserfluten belasten Städte, Landwirtschaft und Gesundheit. Produktivitätsausfälle kosten die Wirtschaft jährlich rund eine halbe Milliarde Franken. Ein JA zum Energiegesetz ist ein JA zur Vorsorge – mit Augenmass und Verantwortung.
Innovation und Wettbewerbsfähigkeit stärken
Das Klimaziel 2040 ist ein Innovationsmotor. Es fördert neue Technologien, stärkt die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten und schafft zukunftssichere Arbeitsplätze. Unternehmen wie die Zürich Versicherung, AXPO oder Implenia haben sich längst eigene Klimaziele gesetzt. Mit dem neuen Gesetz ziehen Kanton und Gemeinden nach – und setzen bei ihren Anschaffungen auf Klimafreundlichkeit. Das stärkt den Standort Zürich.
Das Gesetz schafft klare Ziele und Orientierung. Gemeinden, Unternehmen und Private erhalten die nötige Sicherheit, um Investitionen sinnvoll zu planen. In Bereichen wie Gebäude, Verkehr und Energie ist das Netto-Null-Ziel bis 2040 gut erreichbar. Für komplexere Bereiche wie die Abfallwirtschaft gilt 2050. Das ist realistisch – und entspricht der Klimastrategie des Regierungsrats.
Unabhängigkeit von fossilen Importen
Jährlich fliessen 1,2 Milliarden Franken aus dem Kanton Zürich ins Ausland für Öl und Gas. Das macht uns abhängig von autokratischen Regimen und instabilen Märkten. Der Ausbau der einheimischen Stromproduktion – aus Wasser, Sonne und Wind – schafft Sicherheit und stärkt die lokale Wertschöpfung. Unsere Energiezukunft liegt in unserer Hand.
Moderne Technologien sind nicht nur umweltfreundlich und tragen zu unserer Unabhängigkeit bei, sie sind auch wirtschaftlich sinnvoll. Wärmepumpen kosten über 20 Jahre deutlich weniger als fossile Heizsysteme. Elektroautos sind bereits nach acht Jahren günstiger als Verbrenner. Allein mit diesen Technologien lassen sich heute rund 70 % der CO₂-Emissionen im Kanton vermeiden. Ein JA zum Energiegesetz ist deshalb auch ein JA zum Portemonnaie.
Seit 2010 hat der Kanton seinen CO₂-Ausstoss um 28 % gesenkt. 98 % der abgelaufenen Heizungen werden bereits klimafreundlich ersetzt. Auch im Verkehr sind wir Vorreiter: 27 % der Neuwagen sind reine E-Autos. Das zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg. Das Energiegesetz gibt diesem Weg Rückenwind.
Ein Klimaziel für alle
Schon heute leben rund eine Million Menschen im Kanton Zürich in Gemeinden mit einem Klimaziel 2040. Was dort funktioniert, kann auch kantonsweit gelingen. Das Energiegesetz ist kein Experiment – es ist die logische Fortsetzung für eine erfolgreiche Energiewende.
Das Gesetz verpflichtet Gemeinden, Massnahmen zur Anpassung an die Klimaerwärmung umzusetzen – aber nur, wenn sie wirtschaftlich tragbar sind. Das betrifft etwa das kommunale Beschaffungswesen oder die Sanierung von Gebäuden. Es geht nicht um Luxuslösungen, sondern um sinnvolle Investitionen mit langfristigem Nutzen. Deshalb unterstützt auch Casafair – der Verband für umweltbewusste und faire Wohneigentümer:innen – das Klimaziel 2040.
Der Regierungsrat unterstützt das Ziel der Treibhausgasneutralität bis spätestens 2050 – setzt aber auf eine „flexible Klimapolitik“. Doch Flexibilität bedeutet nicht Beliebigkeit. Das Energiegesetz schafft einen verlässlichen Rahmen, in dem Gemeinden und der Kanton eigenverantwortlich und wirtschaftlich sinnvoll handeln können.
Cornelia Keller
NEZH/aeezürich